Gollwitzer GmbH Internationale Spedition • Regensburger Straße 105 • 92637 Weiden info@gollsped.de +49(0)961 481500

Flexibilität für individuelle
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Geschichtliches

Die Familie Gollwitzer entstammt einem oberpfälzischen Bauerngeschlecht aus dem Flosser Land in der nördlichen Oberpfalz. Im frühen Mittelalter, vor 700 Jahren, regierte Kaiser Karl IV von Prag aus ein Gebiet, das sich von Luxemburg bis nach Schlesien erstreckte.

Die Oberpfalz, mit Weiden im Mittelpunkt des Kaiserreichs von Karl IV gelegen, war auf Grund ihrer geographischen Lage das Verkehrskreuz dieser Zeit, über welches die Erschließung der angrenzenden Länder durch die „Goldene Straße“ von Ost nach West und über die „Magdeburger Straße“ von Nord nach Süd erfolgte.

Die spätmittelalterliche Oberpfalz war aber auch wegen ihrer Bodenschätze alles andere als arm. Vor 600 Jahren schon produzierten hier über 200 Eisen- und Hammerwerke. Bereits damals gab es ein ausgeprägtes Hüttenwesen, in dem das Oberpfälzer Eisenerz weiterverarbeitet wurde. Es wurde mehr Eisen erzeugt als in England und Frankreich zusammen. Die Oberpfalz war eine industrielle Boomregion und das frühe Ruhrgebiet Deutschlands. Eine damalige Statistik besagt, dass jährlich 244.000 Transporte mit Pferdefuhrwerken über die Wege und Straßen rollten, 670 Fuhren am Tag.

Neben der Landwirtschaft, als Grundlage von allem was nachkam, stiegen die Gollwitzer-Familien mit ihren Pferden in das Transportgeschäft ein. Da man Selbstversorger war, somit unabhängig von Lieferanten etc. und durch die eigene Landwirtschaft alles selbst erzeugte, konnte man gut mithalten und ein prosperierendes Transportgeschäft aufbauen. Diese damaligen Wurzeln tragen Früchte bis in die Gegenwart.

Die Landwirtschaft, aus der das Unternehmen hervorgegangen ist, machte es autark. So konnte man jahrhundertelang den Wandel in der Mobilisierung des Verkehrs oder Krisen und Kriege überstehen, trotzdem immer auf der Höhe der Zeit bleiben und so den Anforderungen der Auftraggeber entsprechen.

Der Gütertransport mit Pferdefuhrwerken im Fernverkehr war ein Gewerbe, welches nur absolut seriöse Bürger ausüben durften. Diese hafteten mit ihrem Vermögen für die ihnen anvertrauten Waren. Durch den geleisteten Fuhrmannseid musste die Einhaltung der Gesetze und Vorschriften sicher gestellt werden. Schließlich transportierten die Fuhrleute nicht nur sondern sie mussten auch den Erlös für diese mit Geld und Wechseln bezahlten Handelsgüter einfordern und an den Auftraggeber abliefern. Sie hatten als Fuhrleute eine ganz besondere Vertrauensstellung in dieser Zeit. Deshalb war das Fuhrgewerbe schon damals konzessioniert und auf die Inhaber als Vertrauensperson ausgerichtet. Erst 1995 wurde im Zuge der EU-Erweiterung diese Konzessionierung aufgehoben. (Die Folgen sind auch bekannt!).

So erfolgte der Güterverkehr in Europa ausschließlich mit Pferdefuhrwerken, bis im 19. Jahrhundert das neue Verkehrsmittel Eisenbahn immer stärker aufkam. Dadurch erreichten die Schienenwege nun auch das flache Land und somit letztendlich in den 1860er Jahren auch die Oberpfalz. Die Eisenbahn war viel leistungsfähiger und schneller als die Pferdefuhrwerke, damit auch bedeutend preiswerter. Das Ende des Transportgeschäfts im Fernverkehr mit Pferdegespannen war besiegelt. Ab diesem Zeitpunkt waren die Fuhrunternehmen auf den Güternahverkehr beschränkt. Durch die aufkommende Industrialisierung gab es trotz allem so viel Arbeit, dass das Unternehmen Gollwitzer dennoch voll ausgelastet war. So wurde zum Beispiel für Shell mit Tankwagengespannen Petroleum für die Beleuchtung der Oberpfalz transportiert. Im Zuge der Elektrifizierung mussten Transformatoren geliefert werden. Diese und noch viele andere Transporte, haben ebenfalls unsere leistungsstarken Fuhrwerke besorgt.

Zwischenzeitlich ausgerüstet mit Fuhrwerken aller Art (Kipp-, Silo-, Tankwagen, Tieflader, Plattform- sowie Möbel-, Müll- und Langholzwagen) gab es nahezu keinen Transport, der nicht von Gollwitzer durchgeführt werden konnte. Besonders stark war das Geschäft mit der Ab- beziehungsweise Zufuhr zum Güterbahnhof, um die Bahnwaggons zu ent- oder beladen, folglich die Baustellen und Fabriken zu beliefern. Diese Entwicklung setzte sich so bis in die dreißiger Jahre des 20. Jahrhunderts fort. Zu dieser Zeit erstarkte der Güterverkehr sehr schnell. Wiederum auf der Straße, da der aufkommende Dieselmotor in den Lastwagen derart leistungsfähig und flexibel war, dass er große Vorteile gegenüber der Eisenbahn bot. Aber auch per Bahn wurden immer mehr Transporte, von Stückgut bis Großmengen, national und international befördert. Die Firma Witt Weiden beispielsweise war einer der Kunden, für den wir uns auch in Zeiten höchster Not bewähren konnten.

Der 2. Weltkrieg von 1939 bis 1945 beeinträchtigte allerdings die Entwicklung des Unternehmens beträchtlich. Die Wehrmacht zog ganze Flotten an Lastwagen mit Fahrern ein. Einen Fernverkehr per Straße gab es somit praktisch nicht mehr, sondern nur noch per Bahn. Das Unternehmen war gezwungen seine Tätigkeit wieder einmal zu verlagern. Der Mangel an Dieselkraftstoff führte außerdem dazu, dass die wenigen noch vorhandenen Fahrzeuge mit Dieselmotor zwangsweise auf Holgasantrieb umgerüstet wurden. Damit und mit Arbeitskräften aus den besetzten Ländern wurden dann hauptsächlich Holztransporte aller Art durchgeführt. Denn das wurde überall gebraucht.

In den Nachkriegsjahren ab 1945 wurde unter unsäglichen Mühen und Umständen aus den übriggebliebenen Resten von noch brauchbaren Fahrzeugen nach und nach wieder ein Fuhrpark zusammengestellt, mit dem man wieder Ferntransporte durchführen konnte. In diesen Zeiten gab es auch keine neuen Reifen, sondern nur alte, künstlich am Leben erhaltene und Flugzeugreifen. Zehn Reifendefekte auf einer Fernfahrt waren nichts Ungewöhnliches.

Nach der Währungsreform von 1948 konnte man zwar wieder alles kaufen, es gab jedoch kaum Aufträge. Die Wirtschaft lag am Boden, denn fast alle Fabriken waren zerstört. Dazu drohte der Koreakrieg 1949 in einen neuen Weltkrieg auszuarten. Erst in den fünfziger Jahren kam die Wirtschaft und das Leben auch in der Oberpfalz langsam wieder in Schwung.

Der Familie Gollwitzer glückte ab 1951 ein Transportvertrag mit dem Karstadt-Konzern. Damit erhielten wir sämtliche Transporte von Porzellan- und Glaswaren aus der Oberpfalz und Oberfranken an alle Karstadt-Kaufhäuser im Land, später ebenfalls für Kaufhof. Mit diesen über viele Jahre laufenden Transportaufträgen war die Basis geschaffen für die schnelle weitere Entwicklung des Unternehmens. Durch den Krieg waren in den zerstörten Städten schließlich auch alle Haushalte notleidend und mussten wieder neu eingerichtet werden. Die Gollwitzers waren mit allen Fahrzeugen und Arbeitskräften damit beschäftig, den hohen Anforderungen gerecht zu werden. So wuchs der Betrieb und der Fuhrpark, auch durch neue Aufträge, die von anderen Kunden erteilt wurden.

In den 1950er Jahren gründete das Unternehmen dann auch Filialen in Amberg, Nürnberg und Marktredwitz, hauptsächlich um den beschränkten Radius der Konzessionen im Lkw-Fernverkehr auszuweiten. In Hamburg und Hagen/Westfalen sind weitere Filialen eröffnet worden, um die Lastzüge wieder heimwärts in die Oberpfalz befrachten zu können.

Die Filiale Marktredwitz erhielt 1961 einen bedeutsamen Auftrag der tschechischen Papierindustrie. Zigtausende Tonnen Zeitungsdruckpapier mussten jährlich umgeschlagen, gelagert und per Bahn oder LKW befördert werden. Pro Arbeitstag fertigten unsere Mitarbeiter durchschnittlich 20 Güterwaggons ab. In den über 40 Jahren der erfolgreichen Zusammenarbeit ereignete sich kein einziger durch Gollwitzer verschuldeter Schadensfall. Im Jahre 2004 endete die Kooperation infolge der EU-Osterweiterung und dem dadurch bedingten Wegfall dieser Zwischenlagerung von Papier.

Mit der deutschen, österreichischen und tschechischen Bahn wurden gleichermaßen umfangreiche internationale Gütertransporte von mehreren hunderttausend Tonnen pro Jahr, unter anderem mit Bauxit, Papier, Schnittholz und Zellulose für unsere Kunden durchgeführt.

Ferner erwarben wir 1963 in Weiden das Grundstück Regensburger Straße 105, mit 17.000 m² Grundfläche, unseren heutigen Haupt-Firmensitz. Fünf Jahre später (1968) wurde darauf eine neue Speditionsanlage mit insgesamt 5000 m² Lagerfläche und Gleisanschluss errichtet. Damit schufen wir auch für das stetig gewachsene Aufkommen an Transport- und Umschlagsgütern entsprechendes Areal und für unseren Fuhrpark ausreichend Stellplätze.

Im Nürnberger Hafen erbaute unser Unternehmen 1991 gleichermaßen eine neue Speditionsanlage mit 8000m² Lagerfläche auf einem 20.000 m² großen Grundstück. Diese Lagerhallen sind teilweise klimatisiert, verfügen über Hochregallager und ebenso einen Gleisanschluss.

Mit der Übernahme einer Spedition sowie einem Teil deren Fuhrparks im Jahre 2001 eröffneten wir in Zwönitz/Sachsen eine weitere Niederlassung.

Um das Stückgutgeschäft weiter auszubauen, traten wir - ebenfalls 2001 - in den Verbund der Stückgutkooperation ILN ein. In der Filiale Nürnberg wurde ein TSP für den Umschlag und das Depot für die Beschaffung und Verteilung eröffnet. Das Haus Zwönitz agierte von dieser Zeit an als einspeisendes Depot für diese Kooperation.

Mit 35 eigenen Lastzügen und zahlreichen Subunternehmen werden vom Stückgut bis zu Teil- und Komplettladungen für unsere Kundschaft europaweit alle Transportaufgaben erfüllt. Immer wiederkehrende Aufträge zufriedener Kunden sind die Voraussetzung für eine stabile wirtschaftliche Situation.

Seit Anfang 2017 erfolgte die Ausdehnung im Stückgutgeschäft nach Weiden, wo wir für ILN und VTL die Verteilung in der nördlichen Oberpfalz übernommen haben.

2011 fasste der Alleingesellschafter Fritz Gollwitzer den Entschluss zur Stärkung des Unternehmens drei langjährige Mitarbeiter als Gesellschafter in seine Firma aufzunehmen. Die Herren Andreas Noack, Georg Meiller und Johannes Kozma. 2017 wurde Herr Kozma zum Geschäftsführer des Unternehmens bestellt.